From the Chess archiv of Chess-Results.com: Article: 321 from 10.07.1997, Category International

11.WM-Partie in Elista 1996: Der Herausforder protestiert und zeigt Zähne.

Trotz des "3 Punkte-Rückstandes" gibt sich der Herausforderer vorerst nicht geschlagen. Er kämpft und motzt. Was den Turnierschach-Insider eigentlich nicht überrascht. Als böser Bube tritt - wie immer - Vater Rustam auf. Er erhebt in einer Pressekonferenz die Beschuldigung, daß die beiden Kommentatoren GM Wasjukow und IM Gagarin via Computer mit dem Ruheraum Karpows in Verbindung stünden und so dem Weltmeister unerlaubte Hilfe zukommen ließen, und handelt sich für diese abtruse Behauptung eine Verwarnung mit der Auflage ein, sich bei Karpow zu entschuldigen.

Weiß: GM A. Karpow

Schwarz: GM G. Kamsky

Damengambit [D45]
11. Matchpartie

1. d4 d5 2. c4 c6 3. Sf3 Sf6 4. Sc3 e6 5. e3 Sbd7 6. Dc2 Ld6 7. Le2.

Dieser auf den ersten Blick eher bescheiden anmutende Aufbau ist in den Händen Karpows dennoch recht giftig. Zuweilen greift der FIDE-Weltmeister auch zu 7. b3, während er das scharfe 7. g4!? eher der jüngeren Garde überläßt.

7. ...0-0.

7. ...e5!? stellt den Versuch dar, die Lage im Zentrum sofort zu klären, z.B. 8. cxd5 cxd5 9. dxe5 Sxe5 10. 0-0 a6 11. Td1 Dc7 12. h3 0-0 13. Ld2 Td8 14. Le1 Sxf3+ 15. Lxf3 Le6 16. Dd3 Lh2+ 17. Kh1 (Schwach ist 17. Kf1? wegen 17. ... d4! mit der fatalen Drohung ... Lc4) 17. ...Le5 18. Tac1 De7 19. Df1, Bagirow-Hector, Kopenhagen 1993, und nun hätte Schwarz nach Bagirow mit 19. ...d4! 20. exd4 Lxd4 bequemen Ausgleich erlangen können.

8. 0-0. Oder 8. b3 b6 9. 0-0 Lb7 10. e4 (Gut ist auch 10. Lb2) 10. ...dxe4 11. Sxe4 Sxe4 12. Dxe4 Sf6 13. Dh4 c5 14. dxc5 Lxc5 15. Lb2 De7 16. Ld3 h6 (Zu erwägen war auch 16. ...Se4!?) 17. Tad1 Tad8 (Günstig für Weiß ist 17. ...Lxf3 18. gxf3) 18. Se5 Se4!? 19. Df4! Dg5 20. Dxg5 hxg5 (20. ...Sxg5!?) 21. Lxe4 Lxe4 22. Sd7 Lc2 23. Td2 Tfe8 (Bequemen Ausgleich ergibt 23. ...Lb4 24. Txc2 Txd7) 24. Lc3! Le7 25. Txc2 Txd7, mit gleichem Spiel, Izeta-Illescas Cordoba, Madrid 1993.

8. ...Te8.

Verfrüht erscheint 8. ...e5 9. cxd5 cxd5 wegen

A) 10. Sb5!? Lb8 11. dxe5 Sxe5 12. Ld2 Se4 13. Sbd4 Db6 14. Tfd1 Sxf3+ Epishin-Godena, Reggio Emilia 1994/95, denn nun hätte Weiß mit 15. Lxf3! Dh6 16. h3 Dg6 (16. ...Dd6 gbit Weiß nach 17. Lxe4 deutliches Übergewicht) 17. Lb4! Te8 18. Da4 Te5 19. Se2 Vorteil erlangen können.

B) Weniger nachhaltig ist 10. dxe5 10. ...Sxe5 11. Td1 Sxf3+ 12. Lxf3 Dc7 13. h3 Lh2+ 14. Kh1 Le5 15. Ld2 Le6 16. Le1 Tfd8 17. De2 (Unergiebig ist 17. Dd3 Dd7, doch verdient 17. Tac1 Tac8 18. Da4!? eine nähere Untersuchung) 17. ...a6, M. Gurewitsch-Khalifman, Interzonenturnier Biel 1993, und nun wäre die Partie nach 18. Sa4 Tac8 19. Lc3 b5 20. Lxe5 Dxe5 im Gleichgewicht verblieben.

Versucht wurde auch 8. ...b6 9. e4 Sxe4 10. Sxe4 dxe4 11. Dxe4 Lb7 und nun:

A) 12. Ld3 g6 13. Lh6 Te8 14. Tad1 Tb8 (Vorteilhaft für Weiß ist 14. ...e5?! 15. Lc2 Dc7 16. Sg5; geboten war daher 14. ...f5 15. De3 c5 16. Le2 De7 17. Lg5 Dg7 18. Dc3 Le7 19. Lxe7 Txe7 20. Tfe1 Tae8 21. h3 e5 22. dxc5 Sxc5 23. b4 Lxf3 24. Lxf3 e4 25. Dxg7+ Kxg7 26. Le2 Sa4 27. Tc1 Sb2 28. Tc3 Td8 29. c5 bxc5 30. bxc5 Tc7 31. c6 Kf6 32. Tb1 Td2 33. Kf1 Sa4 34. Ta3 Sc5 35. Tc1 Sd3 36. Lxd3 exd3, mit etwa gleichem Spiel, Karpow-Kajdanow, Tilburg 1993) 15. De3, Zwianginsjew-Oll, Sankt Petersburg 1993, und nun hätte sich Weiß nach 15. ...c5 16. Le4 Dc7 17. Lxb7 Dxb7 18. Td3 mit dem etwas besserem Spiel begnügen müssen. Interessant ist

B) 12. Lf4!? Sf6 13. De3 und nun:

B1) 13. ...Lxf4 14. Dxf4 De7 15. Tad1 Tad8 16. Se5 (Stark war 16. Td3! und Weiß kontrolliert die d-Linie) 16. ...c5 17. Lf3, mit unklaren Verwicklungen, Atalik-Drejew, PCA-Schnellturnier, Moskau 1994, oder

B2) 13. ...Sg4 14. Dd2 c5 15. Tad1! Tc8 16. Se5 (16. dxc5 Lxc5 17. Dd7 Lc6 18. Dxa7 Df6 19. Lc1 e5!) 16. ...Sf6 (16. ...Sxe5 überläßt Weiß nach 17. dxe5 Lb8 18. De3 Raumvorteil) 17. De3 Dc7 18. dxc5 Lxc5 19. Dc1! De7! 20. Lg5 Atalik-Zwiganischew, Reykjavik 1994, und nun hätte Schwarz mit 20. ...Tcd8!? fortfahren sollen.

C) 12. Td1 12. ...De7 13. Lf4!? mit der Folge

C1) 13. ...Tfd8 14. Lxd6 Dxd6 15. Td2 Sf6 16. Dc2 c5 17. Tad1 Dc7 (17. ...Se4 verbietet sichf wegen 18. dxc5; akzeptabel erscheint jedoch 17. ...cxd4 18. Txd4 Dc7 19. b4) 18. dxc5 bxc5 (18. ...Txd2 gibt Weiß nach 19. Dxd2 Dxc5 20. b4 das etwas bessere Spiel) 19. Dc3 Txd2 (19. ...Se4 20. De5 De7 21. Txd8+ Txd8 22. Txd8+ Dxd8 23. b3 ist ebenfalls etwas günstiger für Weiß.) 20. Dxd2 Tc8 21. Dd6 Dxd6 22. Txd6 Kf8 23. Se5 Ke7 24. Td3 Tc7 25. Ta3, Ftanik-Khalifman, Pardubice 1994, und nun hätte Schwarz mit 25. ...La8! 26. Lf3 Lxf3 27. gxf3 Sd7 28. Txa7 Txa7 29. Sc6+ Kd6 30. Sxa7 Se5 31. b3 Sxf3+ und unklarem Spiel fortfahren sollen.

C2) 13. ...Lxf4 14. Dxf4 Tac8 15. c5!? und nun:

C2a) 15. ...bxc5 (erzwungen) 16. dxc5 Sxc5 17. Db4 Tc7 (Ebenfalls erzwunge: 17. ...Tfe8 18. Tac1 Sa6 19. Dxe7 Txe7 20. Lxa6 Lxa6 21. Txc6! und Weiß gewinnt) 18. Tac1 Sa6 19. Dxe7 Txe7 20. Lxa6 Lxa6 21. Se5 mit, nach M. Gurevich, etwas besserem Spiel für Weiß.

C2b) Schwächer ist 15. ...Tfe8?! wegen 16. Se5! Sxe5 17. Dxe5 f6 18. De3 M. Gurewitsch-Hauchard, Clishy 1993, und Schwarz geriet nach 18. ...e5 19. Lg4! Tcd8 20. dxe5 Dxe5 21. Db3+ Kh8 22. Txd8 Txd8 23. cxb6 rasch in Nachteil.

Spielbar ist 8. ...De7, was gelegentlich auch zu einer Zugunstellung führt:

A) 9. e4 dxe4 10. Sxe4 Sxe4 11. Dxe4 e5 mit der Folge:

A1) 12. dxe5 Sxe5 13. Le3 (Ebenfalls günstig für Schwarz ist 13. Sxe5 Dxe5 14. Dxe5 Lxe5) 13. ...Lg4, mit geringfügig besserem Spiel für Schwarz, Kosti-Kosi, Jugoslawien 1995;

A2) 12. Lg5 12. ...Sf6 13. Lxf6 gxf6 14. c5!? exd4 (14. ...Lc7? gbit Weiß nach 15. Dh4 deutliches Übergewicht) 15. Dh4 Lxc5 16. Tac1, mit Kompensation, Rogozenko-I. Nowikow, Zonenturnier, Nikolajew 1995.

B) 9. Td1 Te8 10. h3 h6 11. a3 dxc4 12. Lxc4 e5 13. Sh4 Sf8 (13. ...Sb6 14. Sg6 Dc7 15. Sxe5 Lxe5 16. dxe5 Dxe5 17. Ld3 Sbd5 18. Se2 Ld7 19. Sg3 Tad8 20. f4 Dc7 21. Df2 Db6 22. e4 Dxf2+ 23. Kxf2 Sb6 24. Le3 Züger-Slobodjan, Altensteig 1995) 14. dxe5 (14. Sf5?! gestattet es Schwarz mit 14. ...Lxf5 15. Dxf5 e4 Gegenspiel zu erlangen) 14. ...Lxe5 (Zu erwägen war 14. ...Dxe5!? 15. Sf3 De7) 15. Ld2 Lc7 16. Sf5 (Unklar ist 16. Le1 De5 17. Sf3 Dh5) 16. ...De5 17. Sg3 Le6 18. Ld3 (Keinen Vorteil verspricht 18. Sce2 Lxc4 19. Dxc4 Tad8) 18. ...Tad8 19. Sce2 Lb6! 20. b4 (20. Kh1!?) 20. ...Sg6! 21. a4 (21. Lxg6 fxg6 22. Dxg6? Txd2 23. Txd2) 21. ...a6 22. Lc3 Dg5 23. Ld4 Lxd4 24. Sxd4 Ld5 25. e4, und nun nicht

B1) 25. ...Sxe4 wegen 26. Sxe4 (26. Lxe4 Lxe4 27. Sxe4 De5!) 26. ...Lxe4 27. Lxe4 und Weiß hat Vorteil, sondern

B2) 25. ...Le6 26. Sf3 Df4 27. b5 axb5 28. axb5 Se5 (28. ...cxb5!?) 29. Sxe5 Dxe5 30. bxc6 bxc6 31. Tac1 Td6!? 32. Dc3! Sd7 33. Le2 Txd1+ 34. Lxd1 Karpow-Lautier, Dortmund 1995, und nun hätte 34. ...Tc8!? dem Nachziehenden gute Verteidigungschancen geboten.

C) 9. b3 9. ...b6 10. e4 Sxe4 11. Sxe4 dxe4 12. Dxe4 Lb7 13. Lf4!? (Oder 13. Lb2 f5 14. Dh4 c5 15. Tad1 Tad8 16. dxc5 Dxh4 17. Sxh4 Sxc5 18. Sf3 Le7 19. Se5, mit etwas besseren Chancen für Weiß, Hübner-Wolff, Interzonenturnier Biel 1993) 13. ...Lxf4 14. Dxf4, und nun hätte der Nachziehende in M. Gurewitsch-Lesiége , Interzonenturnier Biel 1993, mit 14. ...c5!? 15. Dc7 Lxf3 16. Lxf3 Tac8 17. Df4 (17. Dxa7 gestattet es Schwarz mit 17. ...cxd4 Gegenspiel zu erlangen) 17. ...cxd4 und etwa gleichem Spiel fortfahren sollen.

Erwähnenswert ist noch 8. ...dxc4 9. Lxc4 De7 10. a3, Karpow-Tschernin, Tilburg 1992.

9. Td1 De7.

Mit der Idee, e6-e5 durchzusetzen, z.B. 10. e4 dxe4 11. Sxe4 Sxe4 12. Dxe4 e5 13. Lg5 Df8! 14. Ld3? f5 15. Dxf5 Sf6!, und Weiß strich die Segel, Hübner-Kasparow, Köln (TV-Match) 1992.

10. a3.

Gelegentlich spielt Karpow an dieser Stelle auch 10. h3, z.B. 10. ... b6 11. e4 dxe4 12. Sxe4 Sxe4 13. Dxe4 Lb7 14. Lf4!? Tad8 15. Lxd6 Dxd6 16. Se5, mit etwas besserem Spiel für Weiß, Karpow-Lautier, Biel 1992.

10. ...b6.

Elastischer ist vielleicht 10. ...h6 11. h3 b6 12. e4 Sxe4 13. Sxe4 dxe4 14. Dxe4 Lb7 15. Lf4 Lxf4 16. Dxf4 c5 17. Dc7 Tab8 18. dxc5 Sxc5 19. Dxe7 Txe7 20. b4 Se4 21. Tac1 e5, mit mühelosem Ausgleich in Ljubojevi-Illescas Córdoba, Linares 1993.

Versucht wurde auch 10. ...a5 11. b3 b6 (Möglich ist 11. ...dxc4) 12. Lb2 Lb7 13. Sa4! (Dies ist stärker als 13. e4 Sxe4 14. Sxe4 dxe4 15. Dxe4 Sf6 16. De3 c5 und Schwarz hat nicht zuletzt aufgrund der Drohung ...a4 gutes Spiel), mit folgenden Möglichkeiten:

A) 13. ...Tac8 14. Sxb6 Sxb6 15. c5 Lc7 16. cxb6 Lxb6 17. b4!?;

B) 13. ...c5 14. cxd5 exd5 (14. ...Lxd5 15. Sc3; 14. ...Sxd5 15. Lb5!?) 15. Lb5 Tec8 16. De2, mit etwas besserem Spiel für Weiß.

C) 13. ...Tec8 14. Se5 (14. Sxb6 Sxb6 15. c5 Lc7 16. cxb6 Lxb6) 14. ...b5 (Gut für Weiß ist 14. ...Lxe5 15. dxe5 Se4 16. Ld3) 15. Sxd7 Sxd7 16. Sc3 und nun:

C1) 16. ...bxc4 17. bxc4 dxc4 18. Lxc4 (18. Se4!) 18. ...c5 19. d5 Sb6 und Schwarz hat Gegenspiel. Oder

C2) 16. ...b4 17. axb4 axb4 (Günstig für Weiß ist 17. ...Lxb4 18. c5) 18. Txa8 (18. c5 gibt Weiß nach 18. ...Lxh2+ 19. Kxh2 bxc3 20. Lxc3 Dh4+ 21. Kg1 Sf6 Gegenspiel) 18. ...Txa8 19. Sa4 dxc4, mit etwa gleichem Spiel, Jepischin-Gelfand, Ljubljana 1995, nicht aber 19. ...c5 20. cxd5 Lxd5 21. e4!, mit der Idee 21. ...Dh4 22. g3! Lxe4 23. Ld3 Lxd3 24. Dxd3, und Weiß gewinnt.

11. e4 Sxe4 12. Sxe4 dxe4 13. Dxe4 Lb7 14. Lf4.

Unklar ist 14. Se5 Sxe5 15. dxe5 Lc7, aber auch 14. Lg5 Sf6 15. Dh4 c5 nebst ..h6 verspricht Weiß keinen Vorteil.

14. ...Lxf4 15. Dxf4 c5!.

Weniger genau ist 15. ...e5 16. Sxe5 Sxe5 17. dxe5 Dxe5 18. Dxe5 Txe5 19. Lf3 Te7 20. c5.

16. Dc7 Tab8.

Unbequem für Schwarz wäre 16. ...Sf6 17. Dxe7 Txe7 18. dxc5 bxc5 19. Se5 a5 20. Td6.

17. b4!.

Stärker als 17. Se5 Sxe5 18. Dxe7 Sf3+ (Günstig für Weiß ist 18. ...Txe7 19. dxe5) 19. gxf3!? (Nach 19. Lxf3 Txe7 20. Lxb7 Texb7 verflacht das Spiel rasch) 19. ...Txe7 20. dxc5 (Bangiew schlägt hier 20. b4!? vor) 20. ...bxc5 21. b4 Kf8 (Nach 21. ...cxb4 22. axb4 bleibt Weiß nocht etwas am Drücker) 22. Td2 (Ebenfalls keinen Vorteil verspricht 22. bxc5 Tc7 23. Tab1 Tbc8) 22. ...Tc7, mit völlig gleichem Spiel, Dochojan-Bangiew, Deutschland 1992, oder 17. dxc5 Sxc5 18. Dxe7 Txe7 19. b4 Se4 20. Td3 e5!? 21. Tad1 f6, mit unklaren Verwicklungen und Chancen für beide Seiten.

17. ...Tec8 18. Df4 Lxf3!.

Eine richtige Entscheidung. Der Läufer erweist sich hier ausnahmsweise dem Rappen nicht als überlegen.

19. Lxf3 cxd4 20. Dxd4 Tc7!? 21. Le2 Tbc8 22. Ta2 h6 23. Tad2 Sf6 24. De5 Td7! 25. Txd7 Sxd7 26. Dd4 Sf6 27. h3 Kf8 28. Tc1 Sd7 29. Lf3 e5?!.

Im Bestreben, aktiv zu agieren, schwächt Kamsky seine Stellung empfindlich. Gut und notwendig war 29. ...a5!? 30. Dc3 (30. bxa5? bxa5 31. Da7 Dxa3) 30. ...axb4 31. axb4 Df6 nebst Sd7-e5 und Schwarz hat nahezu gleiches Spiel.

30. Dd3 g6 31. Td1 Tc7 32. Le2!.

Das aggressive 32. Ld5?! beantwortet Schwarz cool mit 32. ... Sf6!.

32. ...Kg7 33. Dc3 Sf6 34. De3 h5 35. Lf1 Tc6 36. Tc1 Dd6?!.

Abermals war 36. ...a5!? vorzuziehen.

37. g3!.

Subtil gespielt. Strategisch schwach war hingegen 37. b5? Tc5, und es ist Schwarz, der über die besseren Chancen verfügt.

37. ...Sd7 38. c5! bxc5 39. Lb5 Tc7 40. Lxd7 Txd7 41. Txc5 f6 42. h4 De6 43. Kh2 Da6 44. Df3 Df1?.

Hierauf kommt Schwarz ins Strudeln. Geboten war 44. ...Tf7 45. Tc6!? Db5, usw.

45. Tc6 Tf7 46. De3?.

Der Weltmeister bleibt nichts schuldig. Nach 46. a4 Da1 47. Ta6 Dd4 48. b5 e4!? 49. De3 Dxe3 50. fxe3 hätte ihm das resultierende Turmendspiel exzellente Gewinnchancen geboten.

46. ...Db5!? 47. Dc5?! Dxc5 48. Txc5 g5! 49. hxg5 fxg5 50. Kg2 Kf6 51. b5 Kf5 52. a4 h4! 53. a5 Tb7.

Knapp vor der zweiten Zeitkontrolle verpaßt der Herausforderer eine praktisch forcierte Remiswendung: 53. ...Th7! 54. Tc4 (Auf 54. gxh4 folgt Txh4 nebst Th-b4 und Weiß kann ebenfalls nicht mehr gewinnen) 54. ...h3+ 55. Kh2 g4 56. b6 axb6 57. axb6 Tb7 58. Tb4 Kg5 59. Tb5 Kf5 60. Kh1 Kf6 mit glatter Remisstellung.

54. f3 Ke6.

Abermals war 54. ...Th7! geboten.

55. b6! axb6 56. Tb5! h3+! 57. Kxh3 Th7+ 58. Kg4 bxa5 59. Txa5.

Hier wurde die Partie abgebrochen und von vielen Experten als verloren für Schwarz erachtet. Doch sagte dereinst nicht irgend ein großer Meister, daß alle Turmendspiele Remis wären?

Es folgte noch:

59. ...Tb7 60. Ta6+ Ke7 61. Kxg5 Tb3 62. Kg4 Kf7 63. Th6 Ta3 64. Th5 Kf6 65. Tf5+ Ke6 66. Kg5 e4.

Remis

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